Michael-Bild im Atrium

Gegenüber dem Eingangstor findet sich ein Bild des Erzengels Michael, wie er gerade den Drachen tötet. Es ist in die Wand eingemeißelt. Ein Schatten nur, aber doch präsent.

Der Maler und Bildhauer Eugen Keller hat das Bild nach eigenem Entwurf gefertigt. Eugen Keller hat von 1904-1995 gelebt und durchlief künstlerisch-akademische Ausbildungen an der Kunstgewerbeschule Nürnberg, der Akademie der Bildenden Künste München, der Kunstakademie in Stockholm und der Keramischen Fachschule Höhr-Grenzhausen im Kannenbäckerland. Hier war er als Künstler und Designer tätig.

Michael ist der Anführer der Engel, ein Erzengel. Sein Name lautet übersetzt: Wer ist wie Gott? Die Antwort müsste lauten: Niemand! Niemand ist wie Gott. - Aber es gibt Mächte auf dieser Welt, die das bestreiten und die Macht für sich beanspruchen.

Michael führt die Menge der himmlischen Heerscharen an, die beständig gegen das Böse kämpfen. Personifiziert finden wir es im Drachen bzw. „der alten Schlange“. In der Darstellung im Atrium der Michaelskirche stößt Michael gerade zu, dem Drachen in den Rachen, um ihn zu töten. In der Offenbarung an Johannes, dem letzten Buch der Bibel, heißt es im 12. Kapitel:

 

„Im Himmel brach ein Krieg aus. Michael mit seinen Engeln kämpfte gegen den Drachen. Der Drache mit seinen Engeln wehrte sich; aber er konnte nicht standhalten. Samt seinen Engeln musste er seinen Platz im Himmel räumen. Der große Drache wurde hinuntergestürzt! Er ist die alte Schlange, die auch Teufel oder Satan genannt wird und die ganze Welt verführt. Er wurde auf die Erde hinuntergestürzt mit allen seinen Engeln.“          (Offenbarung 12,7-9; Übersetzung: Gute Nachricht Bibel)

 

Der Kampf geht hier auf der Erde weiter. Das Böse ist bis heute nicht besiegt. Johannes, der sein Buch am Ende des 1. nachchristlichen Jahrhunderts an seine drangsalierte und verfolgte Gemeinde schrieb, nutzte viele mythologische Bilder, um deutlich zu machen: Das Böse hat weiterhin Macht - hier bei uns. Die Gemeinde steht mitten in diesem Kampf um Gut und Böse. Sie muss darin Stellung beziehen.

Der Name der Michaelskirche und diese Darstellung erinnern uns also an unseren Auftrag, für unseren Glauben an Jesus Christus aktiv einzustehen und uns einzusetzen gegen das Böse.